Eltern für Kinder im Revier e.V.

Kinder brauchen beide Eltern!

Die internationale Forschung belegt schon lange, dass Kinder für eine gesunde Entwicklung beide Elternteile benötigen. Sie erledigen ihre Aufgaben in Betreuung und Erziehung auf unterschiedliche Weise und geben Ihrem Kind jeweils ihren Anteil an Rüstzeug für das Leben mit. Ein gleich gutes Verhältnis zu beiden Elternteilen kann aber nur dann erhalten werden, wenn beide auch nennenswerte Alltagszeit mit dem Kind verbringen können. Qualitativ wertvolle Zeit kann nur dann entstehen, wenn auch die Quantität sichergestellt ist.

familie banner

Das Leitbild der Doppelresidenz, welches Grundrechte und -bedürfnisse von Kindern sicherstellt und auch die Rechte beider Elternteile respektiert, muss als Regelfall angewandt werden. Eine paritätisch aufgeteilte Betreuung durch Mutter und Vater löst natürlich nicht alle Probleme und kann nicht alle erdenklichen Konstellationen abdecken. Viele Vorurteile sind jedoch unbegründet und lassen sich bei Prüfung der Fakten leicht entkräften.

Kritiker wenden häufig ein, dass die Doppelresidenz nicht die Probleme von Kindern, sondern der Eltern lösen würde. Dies ist jedoch nicht korrekt. Probleme der Eltern werden häufig ungefiltert auf Kinder übertragen und diese profitieren deutlich davon, wenn Streitpotenzial reduziert wird und die Frage um die jeweils gemeinsam zu verbringenden Zeit nicht mehr als Macht- und Druckmittel gegen missliebig gewordene Ex-Partner missbraucht werden kann. Die vor allem von sogenannten Alleinerziehendenverbänden vorgetragene Kritik basiert meistens auf dem Umstand, dass Bedürfnisse und Wünsche Erwachsener höher bewertet werden als die der betroffenen Kinder. 

Eine paritätisch aufgeteilte Betreuung durch Mutter und Vater wird häufig als Wechselmodell bezeichnet. Dies ist jedoch irreführend, da in der Praxis Wechsel für Kinder zwischen den Haushalten seltener stattfinden als bei der Einzelresidenz. Insofern verwenden wir lieber den Begriff der "Doppelresidenz". Betrachtet man aber die üblichen Umgangsregelungen im Residenzmodell mit 14-tägigen Wochenenden und einem weiteren Tag unter der Woche, so haben die Kinder pro Monat zwischen 8 und 12 Wechsel von einem zum anderen Elternteil zu bewältigen. Bei der Doppelresidenz in der häufig gewählten Form „eine Woche Mama – eine Woche Papa“ sind es pro Monat nur 4 Wechsel. Somit ist das Residenzmodell häufig das eigentliche „Wechselmodell“.